Kommentar |
Tonangebend in der Filmwelt ist ein kleines Land im Norden Europas, das kulturelle Impulse lange Zeit von seinen nordischen Nachbarn und vor allem dem großen Deutschland im Süden vorrangig empfing und seltener dorthin sendete: Dänemark. Heute inspiriert dänischer Film international. Warum aber geht dieser Wandel im Film gerade von Dänemark aus? Warum nicht von Deutschland? Gibt es eine Mentalitätsdifferenz? Welche ästhetischen Entwürfe, welche theoretischen und künstlerischen Auffassungen stehen hinter den Filmen? Welchen Einfluss hat das Wohlfahrtsmodell überhaupt noch auf Grundpositionen und gesellschaftliche Vorstellungen? Wie funktioniert das Zusammenspiel im filmkünstlerischen Prozess? Welche Bedeutung hat die Formsprache? Welche Rolle spielen Harmonie und Abweichung oder die intensive Betrachtung menschlicher Befindlichkeiten? Welche aktuellen Herausforderungen bestehen? Und ist das Misstrauen gegenüber einem Zuviel an Erfolg gerechtfertigt? In dem Q-Tutorium soll Material zum dänischen Film recherchiert und analysiert, eine Auswahl dänischer Filme gezeigt und kritisch diskutiert werden. Das Tutorium soll zentrale Begriffe und Fragestellungen zu den Themen Film, Bild sowie nordeuropäischer Kulturgeschichte und –politik behandeln. Nach einer Phase der Grundlagenerarbeitung soll sich Projektarbeit anschließen, die mit der Fertigstellung einer Dokumentation abschließt. Das Tutorium richtet sich an alle Studierenden und soll Raum für interdisziplinäres Arbeiten bieten. Neben der intensiven Beschäftigung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird wesentlicher Bestandteil der Arbeit die Auseinandersetzung mit dem dänischen Gesellschaftsmodell auch unter politik- und sozialwissenschaftlichen Aspekten sein. |