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Erinnerungsorte: Begegnungsstätten für das individuelle und kollektive Gedächtnis - Detailseite

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Veranstaltungsnummer 51731
Semester WS 2010/11 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 14:00 bis 16:00 wöch 26.10.2010 bis 15.02.2011  312 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Jacobeit, Sigrid , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Magister  Europäische Ethnologie ( POVersion: Provisorium )     -  
Master of Arts  Europäische Ethnologie Hauptfach ( POVersion: 2005 )   -  
Master of Arts  Europäische Ethnologie Hauptfach ( POVersion: 2008 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Erinnerungsorte haben sich im 21. Jahrhundert als Forschungsfeld der Europäischen Ethnologie etabliert. Die jüngsten Dissertationen von Liza Candidi und Jörg Skriebeleit bezeugen dies bereits im Titel und verweisen auf einen weiten historischen Zeitraum. Um „Gedächtnisräume im post-sozialistischen Berlin“ handelt es sich bei Liza Candidi, um den „Erinnerungsort Flossenbürg“ mit seinen „Akteuren, Zäsuren und Geschichtsbildern“ bei Jörg Skriebeleit, der die Gedenkstätte Flossenbürg leitet. „Deutsche Erinnerungsorte“ haben der französische Historiker Etienne Francois und der deutsche Historiker Hagen Schulze ihr ab 2001 herausgegebenes dreibändiges Pionierwerk genannt, das ein vorläufiges Inventar der deutschen Gedächtnislandschaft und -kultur darstellt. Erinnerungsorte sind hierin wegen ihrer symbolischen Funktionen erfasst. Die Herausgeber wollten der Zerstörung jedweder Vergangenheit durch eine schnelllebige und somit vergessliche Zeit entgegenwirken.

Diesem Fokus einen wissenschaftlichen Dienst zu erweisen, haben sich auch alle nachfolgenden Werke verpflichtet. Ihre historischen Quellen sollen zugleich kulturelles Selbstverständnis und Identität  befördern. Dies gilt beispielsweise für Frankreich und Luxemburg ebenso wie für „Erinnerungsorte in der DDR“, ein von dem Historiker Martin Sabrow 2009 herausgegebener Band. Dabei werden DDR-Erinnerungsorte in differenzierter Gewichtung und in einem annähernden Querschnitt vorgestellt, die „nicht ... Lebenswelt neben oder statt der Diktatur, sondern als Alltag in der Diktatur und als Diktatur im Alltag“ abbilden (Martin Sabrow).

Auf der Basis dieser und anderer Werke von Theoretikern wie u. a. Maurice Halbwachs, Pierre Nora, Aleida und Jan Assmann, Astrid Erll, und somit eines interdisziplinären Zugangs, möchte das Seminar arbeiten. Es werden die kulturtheoretischen Debatten analysiert und diskutiert wie ebenso Reaktionen der Geschichts- und Kulturpolitik. Erinerungskultur wird gleichsam als Konfliktkultur präsentiert.

 

Das Seminarkonzept beinhaltet sowohl eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück wie auch an Gedächtnisorte im „post-sozialistischen Berlin“. Die hier sichtbaren Objekt- wie kulturellen Zeugnisse und deren pädagogische Vermittlungen werden ein relevanter Teil des Seminarangebotes sein.  Die geleistete Erinnerungsarbeit, der  Umgang mit den Orten als Gedenkstätten in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen sowie die Musealisierung von Erinnerung werden im Zentrum stehen und dabei den Fokus auf europäische Erinnerungsorte nicht aussparen.

 

Literatur

Etienne Francois und Hagen Schulze (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte Band I – III,

München 2001 - Volkhard Knigge und Norbert Frei (Hrsg.), Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord, München 2002 – Astrid Erll, Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen, Weimar 2005 – Aleida Assmann, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, München 2006 – Martin Sabrow (Hrsg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009 - Jörg Skriebeleit, Erinnerungsort Flossenbürg ..., Göttingen 2009.

Eine ausführliche Literaturempfehlung wird im Seminar ausgegeben.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2010/11. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin