Kommentar |
Durch das gesamte Studium der Europäischen Ethnologie (und oft auch durch die anschließenden Berufspraxen) zieht sich die Anforderung, fremde Texte zu lesen, sie zu verstehen, anzuwenden (etwa bei eigenen Forschungen) und eigene Texte auszudenken, sie zu konzipieren und zu formulieren. Diese Aufgabe ist alles andere als einfach, weil eigenes „wildes“ und wissenschaftliches „systematisches“ Denken keineswegs automatisch zusammenpassen. Eher im Gegenteil: gerade zu Beginn des Studiums findet man/frau sich sprachlich und textlich oft schwer zurecht. Folge ist häufig die Flucht in eine Textbricolage, bei der fremde Textzitate mit eigenem Übergangsdeutsch zu einer Hausarbeit verbunden werden. Das Seminar will deshalb ganz praktisch bei der Orientierung und Sortierung des Eigenen wie des Fremden helfen, beim Lesen fremder Texte, beim Analysieren anderer Schreibstile wie beim Üben eigener Versuche des wissenschaftlichen Schreibens. Es ist also kein Kurs in „creative writing“, sondern ein Übungsraum für konkrete wissenschaftliche Textarbeit. Die Teilnehmerzahl ist deshalb auf 15 begrenzt und die vorherige Einschreibung in die Teilnehmerliste (liegt im Sekretariat aus) ist verbindlich. |