Kommentar |
Im Jahr 2010 feiert die Humboldt-Universität ihr 200jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird verbunden mit einer umfangreichen Rückschau auf ihre Geschichte und die wissenschaftliche Pionierarbeit unserer Alma Mater als „der“ europäischen Reformuniversität im 19. Jahrhundert. Nun ist dieses Feiern gewiss richtig und wichtig. Allerdings lassen sich möglicherweise noch andere Dinge feiern: etwa die Studierenden der Humboldt-Universität als „urbane Akteure“. Dies meint: Studierende gerade der Humboldt-Universität als der „Innenstadt-Uni“ waren und sind besonders aktive Mitgestalter von urbanen Szenen, Subkulturen und Aktivitäten – von der Musik- bis zur Tanzszene, von Party bis Disco, von Esskultur bis Kunst, von Geschichtsarbeit bis zur politischen Öffentlichkeit. Sie prägen so urbane Räume und „Kulturen“ mit, gerade auch deshalb, weil sie physisch wie intellektuell besonders mobil sind: im Blick auf Alltage und Allnächte ebenso wie auf Wohnsitze und Quartiere oder auf Lebens- und Szenestile. So bilden sie in der Tat eine wichtige und „kreative“ kulturelle Ressource Berlins. Und sie verbinden die Universität mit der Stadt in ganz besonderer Weise. Das Seminar soll diesen Aktivitäten und Akteuren vor allem „empirisch“ nachgehen, sie „draußen“ in der Stadtlandschaft beobachten und erforschen. Es ist also bereits als eine Art Forschungsseminar angelegt. Denn daraus soll dann im nachfolgenden Wintersemester auch ein BA-Projektseminar entstehen, in dem diese empirische Forschung fortgesetzt und dann auch in ein Endprodukt umgesetzt wird: etwa in eine Internetgalerie und/oder eine Katalogpublikation, die dann eben auch einen Beitrag des Institutes zum Universitätsjubiläum darstellt. |