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Alltag in der DDR - Wirklichkeit und Erinnerung - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 51713
Semester SoSe 2009 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 10:00 bis 12:00 wöch 24.04.2009 bis 17.07.2009  211 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Jacobeit, Sigrid , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Beifach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Beifach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( POVersion: 2007 )   -  
Magister  Europäische Ethnologie ( POVersion: Provisorium )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar Das Jahr 2009 wird überall in Deutschland im Zeichen der Wiedervereinigung nach zwei Jahrzehnten stehen. Feiern und Feste werden sich ablösen. Dabei ist im 20. Jahr nach der "Wende" und der folgenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 eine neue Generation geboren worden und herangewachsen, die mit dem ostdeutschen Staat DDR, der Deutschen Demokratischen Republik, nur noch Geschichtliches bzw. Erzähltes verbindet. Da die Entstehung der DDR auf dem Territorium der Sowjetischen Besatzungszone und der Bundesrepublik Deutschland auf den Territorien der Britischen, Amerikanischen und Französischen Besatzungszonen eine Konsequenz der NS-Diktatur von 1933 bis 1945 sowie der Befreiung von derselben durch die Alliierten sind, steht die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 in diesem Kontext. Im Alltag wechselten Symbole, so das Hitler-Porträt mit dem Porträt Stalins, das HJ-Hemd mit dem FDJ-Hemd. Die DDR war von Anfang an der "große Bruder" der Sowjetunion mit ihrem "Führer" Josef Stalin. So hatte der geplante Aufbau des Sozialismus im kleinen Land DDR dem Vorbild des riesigen Bruderlandes zu folgen. Verantwortlich hierfür war die Diktatur des Proletariats, damit die jeweils zu beinahe 99 % gewählte Regierung der DDR. Dies blieb so bis zur Wende mit allen Konsequenzen. Die DDR entfernte sich aber mehr und mehr von dem erstrebten realen Sozialismus. Mangelwirtschaft und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt isolierten das Staatsgebilde von Jahr zu Jahr. Die Bevölkerung praktizierte eine Solidarität auf engstem Raum, übte sich in Provisorien, informierte sich zunehmend über das "West-Fernsehen" und entwickelte die Zweifel am vermeintlich menschlichsten Gesellschaftssystem. Der Westen, der andere deutsche Staat, wurde mit seinen

überfließenden Angeboten auf allen Gebieten des Alltag immer attraktiver. Ausreisen und Fluchten waren die Folge, aber auch Ausweisungen für jene, die das Regime und deren Partei SED kritisierten. Die Ablehnung des todkranken Systems kulminierte im Herbst 1989 in Demonstrationen, die in Leipzig als "Montag-Demonstrationen" begannen und mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 endeten. Auf diesem Hintergrund wird das Seminar den DDR-Alltag ethnologisch analysieren. Die vorgegebene Seminarstruktur soll durch eigene

Themenbeiträge der Studierenden ergänzt und bereichert werden. Somit bietet das Lehrangebot die Möglichkeit, ethnologische Theorien und Methoden anzuwenden wie ebenso interdisziplinär zu arbeiten und entsprechende Analysen vorzulegen.

Zum Seminarablauf werden Besuche von Ausstellungen und DDR-Museen gehören sowie eine Stadtführung innerhalb des ehemaligen Ostteils von Berlin.

Der Umfang des Themas macht es notwendig, das Seminar als Lehr- und Forschungsthema auf zwei Semester auszudehnen. Dabei soll das erste Semester auf die Vermittlung durch Dozentin und Studierende fokussiert sein, das zweite Semester auf eigene Forschungen, die auf einer engen Kommunikation mit der Dozentin basieren.

Literatur

Jürgen Kuczynski, Dialog mit meinem Urenkel. Neunzehn Briefe und ein Tagebuch, Berlin und Weimar 1983.

ders. Fortgesetzter Dialog mit meinem Urenkel. Fünfzig Fragen an einen

unverbesserlichen Großvater, Berlin 1996.

Hans-Hermann Hertle/Stefan Wolle, Damals in der DDR. Der Alltag im Arbeiter- und Bauernstaat, München 2006.

Barbara Schier, Alltagsleben im "Sozialistischen Dorf". Merxleben und seine

LPG im Spannungsfeld der SED-Agrarpolitik 1945 - 1990 (= Münchner Beiträge

zur Volkskunde, Bd. 30), Münster/New York/München/Berlin 2001.

Klaus Steinitz/Wolfgang Kaschuba (Hrsg.), Ich hatte unwahrscheinliches Glück. Ein

Leben zwischen Wissenschaft und Politik, Berlin 2006.

Werner Mittenzwei, Die Intellektuellen. Literatur und Politik in Ostdeutschland 1945 - 2000, Berlin 2003.

Werner Bräunig, Rummelplatz (Roman), Leipzig 2007.

Darüber hinaus: Filme, Ausstellungen, Museen

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2009. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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